Wie du deinen Kindern mit Mario Run das Konzept von Knappheit beibringst

Letztes Update: January 31, 2017

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Knappheit (englisch scarcity) ist in der Volkswirtschaftslehre das Missverhältnis zwischen den unbegrenzten Bedürfnissen der Menschen und den zu ihrer Bedürfnisbefriedigung begrenzt zur Verfügung stehenden Güter und Dienstleistungen. Das Gegenteil ist der Überfluss.” Wikipedia

Ich kann nicht umhin zu denken, dass Eltern, die ihren Kindern das Gefühl geben, dass alles unbegrenzt ist, es falsch machen. Sie glauben, dass sie ihnen damit ein Geschenk geben. Tatsächlich aber machen geben sie ihnen Konsumdenken mit und machen sie zu niemals zufriedenen Erwachsenen.

Während meiner Reise zur finanziellen Unabhängigkeit unternehme ich auch die pädagogische Aufgabe, den MP-Kindern finanzielles Bewusstsein nahezubringen.

Was die Knappheit betrifft, begannen wir mit Dingen wie “Elektrizität kommt nicht auf magische Weise auf Knopfdruck, du musst sparsam damit umgehen, weil sie knapp ist.”, “Du kannst nicht den ganzen Katalog zu Weihnachten bekommen!” oder “Bitte iss auf und sei dankbar dafür, es gibt Kinder, die nicht zu jeder Mahlzeit etwas zu essen haben.”

Jetzt, wo sie älter werden, wollte ich, dass sie Knappheit selbst erleben – allerdings auf lustige Art, in der Hoffnung, dass es sich auf lange Sicht in ihrem Leben auf Dinge wie Budgetierung, Zeitmanagement oder Ökologie auswirkt.

Und hier kommt Mario Run ins Spiel!

Wir haben keine Spielkonsolen zu Hause, aber mein älteres Kind wurde auf dem Schulhof mit diesem italienischen lustigen Klempner bekanntgemacht. Als ich ihm sage, dass ich es auf mein iPhone runtergeladen habe, leuchteten seine Augen wie an Weihnachten!

Das gab mir eine Idee.

Erster (fehlgeschlagener) Versuch, Knappheit zu lehren

Ich erklärte meinem Sohn, dass er spielen könne, aber es würde Regeln geben.
Das Ziel war, dass er von selbst lernt, was Knappheit ist und es ihm die Möglichkeit geben würde, zu fühlen, wie es ist, die Macht zu haben, das eigene Leben, seine Entscheidungen und Handlungen zu kontrollieren.

Ich setzte mich mit einem weissen Blatt Papier neben ihn und zeichnete einen Wochenplaner.

Für jeden Tag legte ich zwei Credits in Höhe von insgesamt 14 Credits pro Woche fest. Ein Credit bedeutet ein Spiel.

Er durfte alle vierzehn an einem Tag nutzen, wenn er wollte, hätte dann aber eine Woche warten müssen, bis er wieder hätte spielen können.

Ich baute auch Fallgruben in diese Gamification ein: Du bist tagsüber launisch – du verlierst einen Credit. Du beschwerst dich, dass Sie nur eine begrenzte Zeitspanne lang spielen könnten, anstatt dankbar zu sein – du verlierst einen Credit. Ist es nicht cool, Eltern zu sein?!

14 Credits pro Woche

14 Credits pro Woche

Die Resultate bei diesem ersten Versuch, Knappheit zu lehren, waren schwach.

Um es kurz zu machen: Mein Kind lernte begrenzte Ressourcen kennen. Das war das Positive. Das Negative war, dass er zu süchtig nach seinen zwei Credits pro Tag wurde. So sehr, dass jeder Tag mit “Wann kann ich dein iPhone benutzen, Papa?” begann.

#Gescheitert. Will ihn nicht zu einem Junkie machen.

Unser fortdauernder zweiter Versuch, Knappheit zu lehren

Wir änderten die Regeln, um es für ihn und für uns zu einer bessere Erfahrung zu machen.
Er bekommt jetzt 2 Credits von 15 Minuten pro Woche.

2 Credits (von 15 Min.) pro Woche

2 Credits (von 15 Min.) pro Woche

Es ist, als wären wir von einem täglichen Gehalt zu einem zweiwöchigen gewechselt. Wir sehen bereits, dass er uns nicht so oft wie zuvor nervt.
Wir hoffen, dass er auf lange Sicht weniger süchtig wird, während er bei der Budgetierung seiner Kredite autonom bleibt. Er wird auch lernen, seine Zeit anstatt einer Zahl von Spielen zu verwalten, was eine gute Fähigkeit ist.

Inspizieren und anpassen bzw. sehen und lernen, wie es so schön heisst!
Ich werde euch über die Ergebnisse des Experiments auf dem Laufenden halten.

Habt ihr Tipps und Tricks, um euren Kindern Knappheit zu vermitteln? Ich wäre dankbar, wenn ihr sie mit uns teilen würdet.

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Wie üblich schreibe und rezensiere ich nur Dinge, die ich in meinem persönlichen Alltag verwende oder denen ich vertraue.

Danke fürs Lesen!